Rhodos Journal



Sfakianakis Konzert am 05.07.2005
Notis
im Diagoras-Stadion in Rhodos-Stadt

Fotos und Text: Frank Feiden / Faliraki

Meine Frau Margret und ich hatten uns gegen 21:15 Uhr im Stadion eingefunden. Konzertbeginn sollte 21:30 sein.

Die Bühne war auf dem Platz gegenüber einem Kopfende im Stadion aufgebaut. Die Tribünensitzplätze mit voller Sicht auf die Bühne waren alle besetzt. Es blieb uns erstmal nur ein Platz ganz unten und ganz weit rechts von der Bühne. Vor uns der einzige Durchgang nur ein Meter breit, wo sich Menschen in beiden Richtungen drängten.

Waren gerade keine Menschen vor unseren Augen, guckte man vor einen hohen Zaun. So hatte ich mir das nicht vorgestellt!

Pünktlich um 21:30 fing die Band an zu spielen Die Akustik war auch sehr schlecht, da die Boxen nur nach vorne ausgerichtet waren. Die Veranstalter hatten wohl nicht mit so vielen Leuten gerechnet. Aber sie reagierten. Sie öffneten die Türen zum Innenraum des Stadions. 10 Minuten später standen wir direkt vor der Bühne, besser ging's nicht! Die Band spielte sich eine halbe Stunde warm und es gab noch eine Tanzeinlage.

Dann um 22 Uhr war es soweit, der große Meister kam. Wie es sich für einen Superstar gehört, kam Sfakianakis mit einem Aufzug durch den Bühnenboden hoch und stand wie aus dem Nichts vor uns. Riesenbeifall. Die von ihm gewohnte provokative Begrüßung hat er sich diesmal verkniffen. Es kam ein freundliches " Kalispera Dodekanisou" und dann ging es los.

Er spielte, sang und blödelte 2 Stunden und 15 Minuten ohne Pause. Natürlich brachte er alle seine großen Hits. Um 00:15 Uhr verabschiedete sich Notis mit einem "Jiassas, Filaki, na se Kala". Frenetischer Beifall und dann verschwand er wie er gekommen war, durch den Bühnenboden.

Ich schätze die Besucherzahl mal grob auf ca. 2000. Es ist schon ein unglaubliches Gefühl wenn man mitten in einem 2000 Personen großen Chor steht. Alle kannten natürlich seine Texte und alle sangen mit. Überhaupt die ganze Atmosphäre war vom Feinsten. Dass am Abend auch noch 27 Grad waren, rundete die ganze Sache noch mal ab. Ich kann mich nicht an ein Konzert in dieser Größenordnung erinnern, wo so eine friedliche und angenehme Atmosphäre war. Und ich habe in meinem Leben schon viele Konzerte besucht. Dieses war von der Stimmung her einzigartig!

Positiv waren auch die Preise. Die Konzertkarte kostete im Vorverkauf 18,50 Euro. Der Ticketverkäufer sagte uns aber, dass die Getränke im Stadion sehr teuer wären. Nichts von dem war wahr. Flasche Wasser 0,5 Liter 50 Cent, Dose Cola 1 Euro, Dose Bier 1,50 Euro, Souvlaki mit Brot 1 Euro. Ich glaube dazu muss man nichts weiteres sagen. :-)) Da sollten die sich hier mal ne Scheibe von abschneiden, wenn sie hier Kirchenfeste feiern, da ist es um einiges teurer!

Fazit:

Ein rundum gelungener Abend mit guter Musik, einzigartig angenehmer Atmosphäre und einem vorbildlichen Preis-Leistungsverhältnis!

Eines muss ich jedoch noch loswerden:

An die Mädels und "Poustis" die auf Sfakianakis scharf sind: Geht nicht so nah an die Bühne ran, eure Träume werden platzen wie Seifenblasen! Die Fotos von ihm die man von CD-Covern, Postern usw kennt, sind durch alle Bildbearbeitungsprogramme dieser Welt gelaufen und es waren die besten Retuscheure am Werk. Sfakianakis gutaussehend, jung und knackig - ochi, tipota, das war vielleicht mal vorgestern! :-)) Sorry Notis, aber es ist die Wahrheit!

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Das Konzert ist nun seit 4 Stunden zu ende und ich lasse den Abend bei ein paar Bier noch immer Revue passieren. Eindeutig war es ein ganz besonderer Abend für mich! Aber was war es, was das Besondere ausgemacht hat?

  • Ich habe mal wieder einen sehr schönen Abend nur mit meiner Frau alleine verbracht!
  • Die Musik war klasse!
  • Das Preis- Leistungsverhältnis hat gestimmt!
  • Das Wetter auch!
  • Es war friedlich und eine Superatmosphäre!

So etwas hat man nicht jeden Tag!

War es das Gesamtpaket was das Besondere ausgemacht hat? Wahrscheinlich! Aber mir ist jetzt klar, was das ganz Besondere ausgemacht hat, so zu sagen das I-Tüpfelchen war.

Das Publikum! Wenn Notis durchs Mikrofon die Leute gefragt hätte, wann sie geboren wurden, es hätten von 1920 - 2000 bei jedem Jahrgang Leute die Hand gehoben! 50% des Publikums waren Leute zwischen 16 und 30. Da waren 5-jährige, die zur Musik getanzt haben. Da waren 80-jährige, die es sich auf einer Betonsteilwand liegend bequem gemacht hatten. Da lagen verliebte Paare Hand in Hand. Da war eine ca. 70-jährige Frau mit ihrem schwerbehinderten Sohn. Teenies lagen vor der Bühne im Gras und tranken Blechbrötchen. Da waren Geschäftsleute im Anzug. Und meine Frau und ich. :-)

Ich glaube die Mischung war es, was das Besondere ausgemacht hat. Dieses friedliche Miteinander aller Generationen. Das wirkt auf einen in Deutschland groß gewordenen Großstädter, schon ein wenig surrealistisch. Selbst wenn man schon ein paar Jahre aus Deutschland raus ist!

Es ist schon was ganz Besonderes hier leben zu dürfen!!

In diesem Sinne, Gruß Frank.

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